"Eigentlich hatte ich nie den Plan, ein Modelabel aufzubauen –Lala Berlin habe ich damals, 2004, nicht mit Vorsatz gegründet. Meine Marke ist rein aus der Freude am Stricken entstanden. Damals waren Pulswärmer und Stulpen angesagt, und meine Freunde wollten plötzlich alle welche. Auf meine gestrickten Modelle gab es so viel positiven Anklang, dass ich dachte: Es gibt also etwas, was ich meinen Mitmenschen geben kann. Vorher hatte ich als Stylistin und Redakteurin gearbeitet, unter anderem bei MTV, und mir nach einer anstrengenden Phase eine längere Auszeit gegönnt, in der ich mich viel mit mir selbst beschäftigt habe. In dieser spirituellen Zeit hatte das Stricken für mich etwas Meditatives. Heute gibt es zwar noch Knitwear bei Lala Berlin, der Kern der Marke ist Gestricktes allerdings schon lange nicht mehr. Die Leidenschaft aber ist geblieben – wie vor 17 Jahren!"

"Vielleicht liegt es im besagten Ursprung von Lala Berlin begründet, dass es darum geht, sich an den Bedürfnissen von Frauen auszurichten – das liebe ich besonders an meiner Marke. Dass wir etwas schaffen, das Freude macht, das das Leben schöner und bequemer macht. Deswegen ist es mir auch so wichtig, dass alle meine Designs einfach und unkompliziert zu tragen sind. Wer Lala Berlin trägt, soll sich nicht fragen müssen, ob sein Look jetzt unpassend oder too much ist. Flexibilität ist mir beim Design immer ein besonderes Anliegen."

"Vermutlich vor allem die, eine Alleinkämpferin zu sein – ich habe Lala Berlin schließlich ohne Investoren (die ersten zehn Jahre) oder dergleichen ins Leben gerufen. Das war nicht immer ganz einfach. Auch, weil mir schon immer schlecht aufgestoßen ist, wie festgefahren die Modebranche in vielen Aspekten ist: Das Elitäre, Exklusive liegt mir gar nicht. Es war aber auch eine tolle Herausforderung, das aufzubrechen. Von Regeln habe ich noch nie viel gehalten, deswegen sehen mich wohl viele nach wie vor als Rebellin. Überhaupt gibt es auch nicht viele Frauen, die eigene Unternehmen gründen und führen, Männer sind immer noch in der Überzahl. Als Frau so einen Alleingang hinzulegen, das ist im Patriarchat immer noch eine Art Akt des Widerstands. Im Privaten hat außerdem die Geburt meiner Tochter, die mittlerweile im frühen Teenageralter ist, extrem viel verändert, wie es für jede Mutter so ist. Vieles sieht man jetzt in anderer Relation, einiges ist schlichtweg: Nicht mehr so wichtig."

"Unsere digitale Welt, die uns 24/7 umhüllt, kennt keine Grenzen und somit auch keine zwischen Work und Life. 'Work is Life' und 'Life is Work'! Mein 'Trick' ist, an beidem gleichermaßen Freude zu haben und daraus die Energie zu ziehen!"

"Das geht prima, aber nur mit einem prima Team, das empowert ist! Gleiche Fokussierung und Hingabe ist wichtig mit Bezug auf die Mitglieder des Teams, bezüglich der Themen kann man dann priorisieren und sich dort engagieren, wo die eigene Erfahrung gerade am meisten gefragt ist und benötigt wird."

"Aus der Freude an jedem neuen Tag, den man nutzen kann, um Dinge zu bewegen; aus dem Wissen, dass unsere Produkte Gesundheit und Lebensqualität schaffen und damit wirklich und nachhaltig wertvoll sind; und nicht zuletzt daraus, dass unser strategischer Weg in die Zukunft von den Stakeholdern unseres Unternehmens voll mitgetragen wird."